„Bitte keinen Erfolg um jeden Preis, fair geht vor" - DOG übernimmt Patenschaft für Xenia Gohl

Gepostet am: May 23, 2018 9:22:40 AM

PFULLINGEN. Die 1951 gegründete Deutsche Olympische Gesellschaft (DOG) hatte 2004 unter dem Motto »Paten schaffen Bewegung« ein Aktions- und Förderprogramm ins Leben gerufen, das vielversprechenden jungen Sportlern Werte vermitteln und sie gleichzeitig finanziell unterstützen soll. Wurden bisher überwiegend Mannschaften aus Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahre gefördert, hat sich die im Juli 2017 aus den Zweigstellen Reutlingen und Tübingen-Zollernalbkreis neu formierte »Regionalgruppe Neckaralb« dazu entschlossen, künftig auch einzelnen Sportlern beizustehen. Bei der letzten Sportlerehrung im Kreis Reutlingen hat sich das Präsidium der DOG Regionalgruppe entschieden, Xenia Gohl von der TuS Metzingen, die Mehrkampf in der Leichtathletik betreibt, sowie den 17-jährigen nordischen Kombinierer Finn Stütz vom VfL Pfullingen als neue »Patenkinder« in ihr Programm aufzunehmen. Die Nachwuchssportler bekamen Schecks in Höhe von je 500 Euro überreicht. Olympische Werte im Visier Gerne engagiere sich die Kreissparkasse Reutlingen wie schon in den Vorjahren bei den Patenschaften wieder finanziell, betonte Regionaldirektor Bernd Schwab. Speziell bei am Gemeinwohl orientierten Organisationen, für besondere Events oder bei der DOG wolle man sich erkenntlich zeigen: »Ich glaube, hier ist das Geld gut aufgehoben.« Im ehrenamtlichen Engagement oder auch bei der DOG, die immer zwischen Leistungs- und Hobbysport liege, würden oft notwendige Mittel fehlen, so Schwab. Das Programm der Patenschaft, das auf sportliche Übung und nicht für die Theorie ausgelegt sei, gefalle ihm sehr, lobte Michael Hakenmüller, Vorsitzender der »DOG Regionalgruppe Neckaralb«. Man könne dadurch die olympischen Werte wieder mehr hervorheben. Besonders am Herzen würde der DOG liegen, dass die Nachwuchssportler nicht zu alt seien. Denn auch wenn das Motto »Bewegung macht Freude« laute, könne man nur mit Freude eigentlich nichts erreichen. »Spaß alleine genügt nicht, um voranzukommen«, stellte Hakenmüller klar, dass Freude durch gesunde Leistung entstehe und gleichzeitig für Motivation stehe.

Dieses Jahr wäre je ein Athlet aus Winter- und Sommersport ausgewählt worden. Siebenkampf deshalb, weil bei Weit- und Hochsprung, Kugelstoßen, Flach- und Hürdenlauf sowie Speer und 800 Meter-Lauf alle Talente abgerufen werden müssten. Hakenmüller bat Xenia Gohl,eine »gute Werbebotschafterin« für diese Sportart zu sein.

Zum Spaß kam Erfolg

Bei der nordischen Kombination habe das Skispringen in Süddeutschland einen unglaublichen Aufschwung erhalten, weil es ein mediengerechter Sport sei und schon beim Nachwuchs große Popularität genieße. »Dass es in Pfullingen so eine Schanze gibt, beeindruckt mich sehr«, fügte der Vorsitzende an und gab Finn Stütz mit auf den Weg, »dass Du die Schönheit des Skispringens mit seiner Eleganz zeigst und diesen Wintersport, bei dem man auch Skifahren können muss, bewirbst«.

Ihm habe es anfangs nur Spaß gemacht, bis er neben Talent auch Glück und Erfolg gehabt hätte, sagte Finn Stütz am Ende Danke für die Unterstützung. »Ich bin sehr glücklich mit dem, was ich mache«, erklärte die 16-jährige Xenia Gohl lachend, weil neben des Spaßes an der Sportart zuletzt auch einige Erfolge hinzugekommen wären.

Zum Schluss bat Hakenmüller die beiden Jungsportler, die vorbildliche Haltung eines Sportlers für wichtiger als den Erfolg zu sehen. »Vor allem bitte keinen Erfolg um jeden Preis, denn fair geht vor«, appellierte der Vorsitzende mit einem kritischen Seitenhieb auf vielfach betriebenes Doping unter Sportlern. (lpt)

(Quelle: GEA/Gabriele Leippert/22.05.2018)

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Die beiden Jungsportler Finn Stütz und Xenia Gohl (in schwarzen Shirts) freuten sich über den symbolischen Scheck, überreicht von Bernd Schwab von der Kreissparkasse (Dritter von links). Bei der Übergabe dabei waren Thomas Jeggle (links), Michael Hakenmüller (Dritter von rechts) und Uwe Weber (rechts) von der DOG Regionalgruppe Neckaralb. FOTO: LEIPPERT